Übung für Feuerwehrleute
In der Dippser StattZeitung berichteten wir über eine Baufällung in der Siedlung. Dazu teilte uns der Stadtwehrleiter Michael Ebert folgendes mit:
Bei dieser Baumfällung handelte es sich um einen komplizierten Vorgang der in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises stattfand. Die Neigung des Baumes und die abgebrochenen kranken Äste sowie die ausgetrocknete Baumkrone sprachen dort für sich. Und der Kontakt der Freileitungen zum Baum bei stärkerem Wind war auch gegeben.
Die 5-seitige Fällgenehmigung der Behörde mit der Auflage der Verwendung eines Hubfahrzeuges und der vorherigen Beurteilung des Baumes als Lebensraum waren vorausgesetzt.
Da die Kameraden der freiwillgen Feuerwehr bei Einsätzen auch in der Lage sein müssen zur Gewahrenabwehr Bäume zu fällen bzw. umgestürzte Bäume zu Beseitigen ist es im Interesse der Feuerwehr als Übung bzw. Trainig ein bis zwei mal jährlich derartige Arbeiten durchführen zu können. (Es ist hier ähnlich, wie mit dem Weihnachtsbaum, den der Baumbesitzer der Stadt schenkt und welchen diese dann fällt und abtransportiert.)
Michel Ebert schrieb weiter:
Über die Stunden der Erfahrung bei so einer Baumfällung möchte ich gar nicht genauer eingehen, da sie von unschätzbarem Wert sind für die Kameraden sind. Zu guter Letzt möchte ich noch recht geben, dass die Kosten einer so komplizierten und immer filigranen Fällung durchaus auf eine vierstellige Summe kommen.
Im konkreten Fall liegen wir bei 28,18€ für Dieselkraftstoff, die vom Antragsteller getragen werden. Dieser und das möchte ich nur nebenbei erwähnen, war übrigens jahrelang ehrenamtlich in Dippoldiswalde tätig und engagiert sich auch so in seinem Wohnviertel. Es war sein Hilferuf der uns ereilte und nicht der eines nicht vorhandenen Kachelofens der Holz wollte.
Die Stunden der Kameraden sind zur Überraschung übrigens ehrenamtlich, genau wie die anderen die wir zu Beherrschung der Technik brauchen und demzufolge immer opfern. Damit alle Kameraden im Ernstfall einfach fit sind.Ich würde mich freuen, wenn einmal in einen Artikel geschrieben werden würde, über das Lächeln in den Kindergesichtern, wenn wir bei Festen oder auch einfach mal spontan die “Kleinen” vor Ort im Depot mit der Feuerwehr begeistern.
Desweiteren möchte ich auch noch anmerken das ich gern Herrn Frey und alle interessierten Bürger am 19.05.2014 um 18:30 Uhr in der Feuerwehr Depot Dippldiswalde zur Ausschusssitzung aller Ortsfeuerwehren einlade, um seine ganzen Fragen zu beantworten!In diesem Sinne: Einer für Alle – Alle für Einen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Ebert
Stadtwehrleiter
April 5th, 2014 at 16:43
Also wird für Bürger die sich ehrenamtlich engagieren die Baumfällung billiger?
Für den Normalbürger fällt der komplette Satz an.
Für mich ein Fall von Korruption also ein Straftatbestand und somit von öffentlichem Interesse. Staatsanwaltschaft bitte übernehmen.
April 5th, 2014 at 18:37
Sehr geehrter Herr Fischer,
bitte lesen Sie sich den Artikel genau durch. Sie werden feststellen, dass es sich um einen Hilferuf des Bürgers handelte.
Somit rückte die Feuerwehr in ihrer ureigentlichen Aufgabe ‘die Abwehr von Gefahr’ zu diesem Einsatz aus. Es war zum Glück Zeit, aller erforderlichen Unterlagen und Auflagen zu klären und ein zu holen.
Das es sich bei dem betroffenen Bürger um einen ehrenamtlich anagierten handelte ist doch eher ein Zufall. Es hätte auch Sie treffen können.
Auch in Ihrem Fall wäre der Einsatz nicht anders verlaufen.
Bitte hinterfragen Sie in Zukunft die genaueren Hintergründe bevor Sie in der Öffentlichkeit mit dem Staatsanwalt winken.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie unsere Hilfe niemals brauchen werden und Sie unbeschwert Ihr Leben genießen dürfen.
In diesem Sinne: Einer für alle und alle für einen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Voigt
FFW Dippoldiswalde
April 6th, 2014 at 14:23
Zuerst möchte ich mich bei allen Kommentatoren dafür bedanken, dass sich hier eine offene Diskussion entwickelt hat. Zudem möchte ich immer wieder darum bitten, mit dem richtigen Namen seine Meinung abzugeben – obgleich ich auch das Nutzen von Phantasienamen in unserer Kleinstadt nachvollziehen kann.
Was mir nicht gefällt:
- Ist die neue Feuerwache tatsächlich eine „Edelversion“ oder vielleicht nur die zeitgemäße Investition für eine Freiwillige Feuerwehr? Darüber könnte man reden.
Kritiker oder interessierte Bürger lädt die Feuerwehr am 19.05.2014 um 18:30 Uhr zur Ausschusssitzung der Ortsfeuerwehren in das Feuerwehr Depot Dippldiswalde ein.
- Die Feuerwehr ist sehr wichtig, z.T. als Retter von Menschenleben und Sachwerten. Ist dagegen die ehrenamtliche Arbeit anderer Vereine und Bürger minderwertig? Darüber sollte man reden, darüber sollten man auch reden dürfen!
Im Speziellen:
* „… der Kontakt der Freileitungen zum Baum bei stärkerem Wind war auch gegeben …“, „… dass die Kosten einer so komplizierten und immer filigranen Fällung durchaus auf eine vierstellige Summe kommen.“
Ich selber habe in vergleichbarer Nähe derselben Elektroleitung im vergangenen Herbst zwei Bäume auf meinem Grundstück fällen lassen. Das privat beauftragte Unternehmen (mit Seilklettertechnik) hat einen Bruchteil der Zeit dafür benötigt und war somit wohl auch deutlich billiger.
* „Wir sind an der uns bietenden Chance zur Ausbildung interessiert. Punkt.“ / „Da die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr bei Einsätzen auch in der Lage sein müssen zur Gefahrenabwehr Bäume zu fällen bzw. umgestürzte Bäume zu beseitigen ist es im Interesse der Feuerwehr als Übung bzw. Training ein- bis zweimal jährlich derartige Arbeiten durchführen zu können.“
Kein einziger Beobachter der Szenerie konnte erkennen, dass es sich hier um eine Übung handelte. Die Ausführung der Arbeiten erweckte für die Beobachter ausschließlich den Eindruck, dass es sich hier um Service/ eine Gefälligkeit/ eine private Beauftragung handelte.
* „… bitte lesen Sie sich den Artikel genau durch. Sie werden feststellen, dass es sich um einen Hilferuf des Bürgers handelte. Somit rückte die Feuerwehr in ihrer ureigentlichen Aufgabe ‘die Abwehr von Gefahr’ zu diesem Einsatz aus.“
Dies ist eine Falschaussage, der ich hiermit deutlich entgegentreten möchte! Besagter Baum befand sich ca. 1 Meter neben einem von mir bewirtschafteten Grundstück. Aus unserem Haus haben wir den Baum jederzeit im Blick gehabt. Richtig ist, dass während der Winterstürme Äste abgebrochen sind und zum Teil die nahe Elektro-Freileitung bedroht hatten. Durch den Energieversorger ENSO sowie die Grundstückseigentümer wurden allerdings alle kritischen Äste beseitigt, so dass es sich hier um einen vorerst standsicheren Baum handelte und keine Eile notwendig war. Alle anderen Aussagen hierzu müssen daher angezweifelt werden.
* „ Hilferuf des Bürgers …“ / „… Die 5-seitige Fällgenehmigung der Behörde mit der Auflage der Verwendung eines Hubfahrzeuges und der vorherigen Beurteilung des Baumes als Lebensraum waren vorausgesetzt.“
Der offensichtliche Widerspruch zwischen „Hilferuf“ und vorheriger behördlicher Genehmigung lässt darauf schließen, dass hier die Abwendung der Gefahr auch anders geregelt hätte werden können. Und die Auflage zur Verwendung eines Hubfahrzeuges bedeutet nicht sofort den Einsatz der Feuerwehr.
* „Wie solche Aktionen (Baumfällaktion) seitens der Stadt abgerechnet werden, interessiert uns Feuerwehrleute recht wenig.“
Diese Aussage ist indiskutabel und sollte dringlich überdacht werden!
* „Der Antragsteller, und das möchte ich nur nebenbei erwähnen, war übrigens jahrelang ehrenamtlich in Dippoldiswalde tätig und engagiert sich auch so in seinem Wohnviertel.“
Eine Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit sollte Aufgabe des Bürgermeisters sein und daher nicht zum Kriterium für einen Einsatz der Feuerwehr werden.
* „Es ist hier ähnlich, wie mit dem Weihnachtsbaum, den der Baumbesitzer der Stadt schenkt und welchen diese dann fällt und abtransportiert.“
Sollte dies nicht eher die Aufgabe von privaten Unternehmen sein? In Dresden habe ich für diese Arbeiten noch nie die Feuerwehr gesehen, obgleich hier eine Berufswehrwehr für Einsätze bereit steht. Ich gebe aber zu, dass im ländlichen Raum die Feuerwehr sehr viel zum gesellschaftlichen Leben beiträgt. Fazit hierzu: Man sollte miteinander reden, ob. evtl. die Kosten vom Betreiber des Weihnachtsmarktes übernommen werden können, da dieser sozusagen „Hauptnutzer“ des Weihnachtsbaumes ist.
* „Ich würde mich freuen, wenn einmal in einen Artikel geschrieben werden würde, über das Lächeln in den Kindergesichtern, wenn wir bei Festen oder auch einfach mal spontan die “Kleinen” vor Ort im Depot mit der Feuerwehr begeistern.“
Die StattZeitung ist nicht in der Lage, alle Aktivitäten in unserer Stadt öffentlich zu begleiten. Allerdings bietet die StattZeitung allen Interessierten die Möglichkeit, über ihr Engagement selber zu berichten. Diese Form des uneingeschränkten Zugangs zur Öffentlichkeit ist einmalig und wird Ihnen (durch ehrenamtlich engagierte Bürger) kostenlos zur Verfügung gestellt!
* „… zumal die Bereitschaft zum Ehrenamt immer weniger wird und auch wir mit Nachwuchssorgen zu kämpfen haben.“
Hierzu hatte ich mich bereits mit dem Stadtwehrleiter Michael Ebert ausgetauscht. Es wäre für den Außenstehenden schön, wenn seitens der Feuerwehr auch die Hintergründe zur Arbeit kommuniziert und (kritische) Fragen weniger aufgeregt beantwortet würden. Da dies zeitlich nicht von Michael Ebert selber zu schaffen ist, sollte sich hier dringend auch die Rathausspitze einbringen, von der bisher noch kein Mucks zu hören war, obgleich hier ja die kommunalen Gelder verwaltet werden.
Als letztes möchte ich darauf aufmerksam machen, dass mich mit dem betreffenden Grundstücksbesitzer eine freundschaftliche Nachbarschaft verbindet, die nicht ursächlich für die kritischen Fragen zum Einsatz der Feuerwehr ist.
April 15th, 2014 at 07:54
Und hat Herr Frey eigentlich mal antworten bekommen seitens der Stadtverwaltung oder dem Stadtwehrleiter Herrn Ebert??
April 15th, 2014 at 17:46
@ Dippold’s Erbe:
Was die Baumfällaktion mit der Hubdrehleiter anging, so hatte ich ja direkt auf meine Frage bei der Stadtratssitzung eine Antwort vom Bürgermeister erhalten:
http://dippolds.info/2014/04/03/feuerwehr-ubernimmt-baumfall-service/
Laut den einschlägigen Bestimmungen ist die Planung von Einsätzen und Übungen allein Sache der Feuerwehrleitung.
Und die Antwort von Stadtwehrleiter Michael Ebert ist eigentlich der Grundbestandteil dieses Artikels der StattZeitung.
Noch keine Antwort vom Bürgermeister erhielten wir auf unsere Nachfrage hinsichtlich der Einbeziehung des Bauhofes nach diesem Artikel:
http://dippolds.info/2014/03/31/stadt-verschwendet-gelder/