Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie Dezember, 2014

Kein Stadtfest 2015

Dezember 18, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Kernstadt Dippoldiswalde, Veranstaltungen 6 Kommentare →

Foto: Holger Becker

Am gestrigen Abend entschied der Stadtrat, dass für das Jahr 2015 kein Geld für das Stadtfest zur Verfügung gestellt wird. Damit ist quasi entschieden, dass kein Fest stattfindet – es sei denn, eine Gruppe von engagierten Bürgern und Gewerbetreibenden findet sich hierfür und handelt auf eigene Rechnung. Dies wird gerade in den sozialen Medien (z.B. hier) diskutiert.

Hauptgrund für diese Entscheidung im Stadtrat war eine Übersicht, dass neben den immer genannten Kosten in Höhe von ca. 10.000 Euro innerhalb der Verwaltung weitere Kosten entstehen, die nie offen genannt wurden.
Obwohl mehrfach außerhalb der Öffentlichkeit diskutiert, ist auch unserer Redaktion schon seit langem bekannt, dass bisher für Organisation und Durchführung noch interne Kosten in Höhe von bis zu 20.000 Euro entstanden, die allerdings sehr kensequent vernachlässigt wurden. Selbst dem Ex-Bürgermeister Kerndt war dies fast bis zum Ende seiner Amtszeit nicht bewusst. Da nun aber eine offizielle Information aus dem Rathaus erfolgte, schienen auch die Stadträte sehr erschrocken.

Über 30.000 Euro für ein Fest, während andererseits Steuern erhöht, Kitas privatisiert und Vereine finanziell beschnitten werden – dies wollten am Ende nur wenige Stadträte mittragen.
Karelli Krischker aus Obercarsdorf mahnte, dass die Verwaltung erst einmal den eigenen Laden, z.B. die Finanzabschlüsse seit dem Jahr 2011 in Ordnung bringen müsste, bevor sie Geld und Personal für das Stadtfest binden kann.

Keine Meinungsäußerung, und dies war für mich als Besucher und Einwohner der Kernstadt sehr erschreckend, kam von den Vertretern des Dippser Ortschaftsrates, die parallel auch im Stadtrat sitzen. Der Ortschaftsrat wurde gemeinsam mit dem Handels- und Gewerbeverein als alternativer Ausrichter für dieses Fest gehandelt.

Große Widersprüche gab es aber auch aus den verschiedenen Ortsteilen, wo viele Feste schon seit Jahren ohne Zuschuss auskommen und trotzdem sehr erfolgreich sind.

Ob für die nächsten Jahre eine Agentur gesucht wird, die das Fest federführend in die Hand nehmen wird, blieb erst einmal unbeantwortet. Ein Großteil der Räte konnten sich nicht mit den gedeckelten 10.000 Euro anfreunden, ohne vorher über die Leistungen eines außenstehenden Veranstalters nachzudenken. Allerdings sollte es aber auch möglich sein, die Kosten für das Fest doch auf diesen städtischen Zuschuss zu begrenzen.

Die neue Ex-Kämmerin Heike Herzig berichtete, dass sie kein größeres Fest kenne, was ohne Zuschüsse auskäme, es sei denn, hier gibt es irgendeine Besonderheit der Region, die seit vielen Jahren existiert oder extra für das Fest entwickelt wurde. Sie regte an, ein Catering-Unternehme mit professionellem Veranstaltungsmanagement zu suchen, welches freier bei der finanziellen Planung agieren kann, indem man selber bei einem guten Fest auch gutes Geld verdient. Hier würden aber, so die gegenteilige Meinung, gerade einheimische Unternehmen lange Gesichter ziehen, da sie dies nicht leisten könnten und dann außen vor bleiben würden.

Busbahnhof wird komplett gesperrt

Dezember 16, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Kernstadt Dippoldiswalde, Verkehr 4 Kommentare →

Die letzte reguläre Abfahrt erfolgt heute am 16.12.2014 um 18.15 Uhr ab Busbahnhof Dippoldiswalde.

Wie der Regionalverkehr Dresden auf seiner Homepage bekannt gab, wird der Dippser Busbahnhof ab heute komplett für den Verkehr gesperrt.

Mit Beschluss der Stadtverwaltung Dippoldiswalde wird ab 16.12.2014, 18:30 Uhr nach Vorlage eines Bauüberprüfungsgutachtens und Protokolls der Busbahnhof Dippoldiswalde für jegliche Nutzung gesperrt. Im Zuge dessen wird die Altenberger Straße als Einbahnstraße ausgeschildert und ist somit ausschließlich aus Richtung Museum vom Schulgässchen zum Obertorplatz befahrbar.

Diese Regelung gilt erst einmal zeitlich unbefristet. Die Sperrung des Busbahnhofs Dippoldiswalde wurde von Oberbürgermeister Jens Peter als Maßnahme zur Gefahrenabwehr bzw. zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit entsprechend des Sächsischen Polizeigesetzes angeordnet.

Dies betrifft alle Linien, die hier in Dippolswalde verkehren: 348, 360, 361, 362, 369, 370, 375, 376, 380, 382, 387, 388, 389

In der folgenden Grafik (Quelle: RVD) finden Sie die neuen Einstiegsorte bzw. Ersatzhaltestellen.

Update: Am späten Nachmittag gab es hierzu im Dippser Rathaus noch eine Pressekonferenz. Oberbürgermeister Jens Peter erklärte, dass die Entscheidung im Laufe des Tages getroffen wurden und dass hier auch der RVD, das Landratsamt, die Polizei und der Gutachter der Stadt mitgewirkt haben. Zwar gab es in den vergangenen Monaten keine gravierenden Veränderungen an der Bausubstanz, aber niemand möchte die Verantwortung dafür übernehmen, was die Tragfähigkeit des Spannbetons anbelangt. Die Sperrung des Busbahnhofes wurde vom Gutachter unmissverständlich und unverzüglich empfohlen – so Jens Peter.
Geschlossen werden allerdings nun auch die Bereiche innerhalb des Gebäudes, über denen sich die desolate Decke befindet. Hier ist in erster Linie der Wartebereich zu nennen, den es nun nicht mehr geben wird.

Die Sicherheit genießt höchste Priorität, betonte das Stadtoberhaupt mehrfach und schloss dabei aber auch die zusätzlichen Maßnahmen mit ein, um beispielsweise den Schnee des nahenden Winters im Bereich der Ersatzhaltestellen zu beräumen.
Die Schulen im Stadtgebiet wurden übrigens schon im Verlaufe des Tages über die neuen Einschränkungen informiert, damit hier gerade die Kinder nicht unvorbereitet sind. Kollegen vom Bauhof, Mitarbeiter des RVD und auch die Polizei werden in den ersten Tagen verstärkt präsent sein, um insbesondere den Schülerverkehr zu unterstützen.

Die geänderte Verkehrsführung finden Sie hier:

Auf Fragen über die Zukunft des Parkdecks, die Dauer der Einschränkungen oder die nun anfallenden Kosten für die Absperrungen konnten allerdings (noch) keine Antworten gegeben werden.

Ein falsches Zeichen zum falschen Zeitpunkt

Dezember 16, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Bürgerinitiativen, Der Stadtrat (berichtet), Kernstadt Dippoldiswalde, Veranstaltungen 6 Kommentare →

Am Mittwoch soll der Stadtrat in einer Sondersitzung beschließen, dass das Stadtfest ab dem Jahr 2016 von einer Veranstaltungsagentur durchgeführt werden soll. Diesem Unternehmen will man dafür pauschal 10.000 Euro für die Organisation anbieten.
Im Jahr 2015 soll der Ortschaftsrat von Dippoldiswalde in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handels- und Gewerbeverein die Organisation übernehmen.

  1. Mit dem Ortschaftsrat wurde bisher noch nicht über eine Übertragung dieser komplexen Aufgabenstellung gesprochen. Da der Ortschaftsrat nach Information der StattZeitung erst Ende Januar 2015 wieder tagt, ist die Übernahme dieser Aufgabe allein aus Zeitgründen – es verbleiben nur noch knappe 4 Monate bis zum Termin des Stadtfestes – völlig irreal.
  2. Am 07. November 2012 (Beschlussvorlage Nr. 083/2012) beschloss der Dippser Stadtrat folgendes:
    „Resultierend aus diesem Ergebnis wird seitens der Verwaltung vorgeschlagen, mit einer Kostenbegrenzung des städtischen Zuschusses von 10,0 T€, vom 31.05. – 02.06. 2013 das Stadtfest durchzuführen.
    Auch künftig sollen aber weitere Anstrengungen unternommen werden, das Stadtfest aus der Organisation des Kulturzentrums herauszulösen oder aber kostendeckend durchzuführen.“
    Nun kann man wortwörtlich lesen, dass neben der finanziellen Unterstützung (ca. 10.000,- Euro) personelle Leistungen durch Bauhof und Organisation erbracht wurden, die diese Summe um Größenordnungen übersteigen. Dazu kommen ca. 60 Mitarbeiter, die zusammen 180 Stunden „abbummeln“ durften, für die sie die Eintrittskarten an den Eingängen für das Stadtfest kontrolliert hatten. (Vergleichen Sie doch einfach mal den Stundensatz dieser qualifizierten Arbeitskräfte mit den Kosten Ihres Automechanikers oder Ihres Handwerkers zu Hause und nun multiplizieren Sie alles noch einmal mit den 180 erbrachten Stunden – würde Ihnen jetzt das Milchmädchen empfehlen.)
    Zumindest bleibt zu konstatieren, dass dem Rathaus bzw. der Verwaltung die Beschlüsse des Stadtrates anscheinend vollkommen egal sind. Aber, und dies erklärte die neue Ex-Kämmerin Heike Herzig immer wieder, hierfür sind allein die Stadträte verantwortlich, die neben ihren Beschlüssen auch für alle Konsequenzen daraus zuständig sind bzw. sein sollten.
  3. Wie will man die Leistungen eines Drittanbieters öffentlich ausschreiben und auch vergleichen, wenn man bereits jetzt eine Preisgrenze von 10.000 Euro festschreibt? Wäre es nicht sinnvoll gewesen, erst einmal vorher die wichtigsten Punkte/ Inhalte zu definieren, die man zukünftig vom Manager des Stadtfestes erwartet?
  4. In Vorbereitung der 800-Jahrfeier von Dippoldiswalde im Jahr 2018 tagt seit einigen Monaten in unregelmäßigen Abständen eine neu gegründete Arbeitsgruppe. Dies sind fast ausschließlich Vertreter von Vereinen, kleineren einheimischen Unternehmen oder Privatpersonen, die sich gern bei diesem Fest inhaltlich und auch organisatorisch einbringen möchten.
    Ein Grundgedanke in dieser Arbeitsgruppe war, dass man in den nächsten Jahren sukzessive Verantwortung in Dippoldiswalde übernimmt, um dann den Höhepunkt der Feierlichkeiten im Jahr 2018 routiniert umsetzen zu können. Ein weiteres Anliegen war es, dass einzelne Veranstaltungsteile des großen Festes auch nach 2018 weitergeführt werden sollten, damit hier auch wieder neue Traditionen begründet werden können. Beispiele aus anderen Kommunen, wo sich aus dem einmaligen Event jährliche überregional bedeutsame Feste entwickelt haben, wurden schon intensiv diskutiert.
    Mit der geplanten Vergabe der Organisation des Stadtfestes sowie mit der immer wieder kolportierten Aussage aus dem Rathaus, auch die 800-Jahrfeier an eine externe Veranstaltungsagentur vergeben zu wollen, stellt man die gerade Einsatz zeigenden Bürgern bereits wieder infrage. Warum hat man diesen Schritt nicht vorab auch zuerst in der neuen Arbeitsgruppe beraten?

Dippser Weihnachtsmärchen

Dezember 14, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Dippolds Info, Gewerbe, Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Kunst/Kultur, Tourismus, Veranstaltungen 3 Kommentare →

Unlängst berichtete eine größere sächsische Tageszeitung, dass für den Dippser Weihnachtsmarkt mindestens 10.000 Euro an Steuergelder ausgegeben werden. Dazu erfolgte die Veröffentlichung vieler Unmutsbekundungen, was die Qualität – also den Weihnachtsgedanken – dieser Veranstaltung anbelangt. Kein Adventskalender mehr für die Kinder, schlecht abgestimmte Öffnungszeiten sowie ein unattraktives Angebot.

Dippoldiswalder Weihnachtsmarkt 2014, 3. Advent, ca. 14.40 Uhr


In den einschlägigen sozialen Netzwerken wird man noch deutlicher. Aber auch die Meinung vieler Dippser Einwohner über „ihren Weihnachtsmarkt“ ist verheerend. Nicht zuletzt nahm man erst am Wochenende beim Weihnachtskonzert im Gymnasium die Stadt auf die Schippe: Vielleicht helfen die hier aufgebauten Stände und Angebote als Anregung, dass Dippoldiswalde auch mal wieder einen „richtigen Weihnachtsmarkt“ bekommt. Der Oberbürgermeister Jens Peter saß in der ersten Reihe und Schulleiter Volker Hegewald versuchte in seiner kurzen Ansprache auch schnell, diese Kritik wieder etwas einzufangen.

Woran es in Dippoldiswalde krankt? Hier gibt es wohl mehrere Ansätze: (weiterlesen…)

Eine schöne Geburtstagsüberraschung

Dezember 13, 2014 Von: Heiko Frey Kategorie: Bürgerinitiativen, Dippolds Info Kommentare deaktiviert

Dies war ein schönes Geschenk: Pünktlich zum 5-jährigen Bestehen der Dippser StattZeitung berichtete der neue „Funkturm“ auf einer großen Seite über uns!

Screenshot Flurfunk

Auf 100 Hochglanzseiten berichtet dieses neue und vorerst einmalig erscheinende Magazin, über die sächsische Medienlandschaft schlechthin.

Interessante Interviews mit den Machern, über die Verhältnisse zwischen Journalisten und Pressesprechern bis hin zu Tipps, wo die Journaille gern isst.
Wer sind die 100 wichtigsten Medienköpfe im Freistaat, mit welchen Geschäftsmodellen verdient das Verlagshaus der Sächsischen Zeitung zusätzlich Geld oder wie verändert sich die Medienlandschaft?
Selbst eine Seite mit „Todesanzeigen“ – also welche Medien es nicht mehr gibt – findet man im „Funkturm“. Dem gegenüber stehen aber auch wieder neue Projekte, die unlängst von mutigen Zeitgenossen oder großen Zeitungsverlagen gegründet wurden.

Dafür, dass www.Dippolds.info hier in dieser Zeitung Beachtung fand, möchten wir uns recht herzlich bedanken.

Wer den Funkturm bestellen möchte, bitte hier:
http://www.flurfunk-dresden.de/funkturm-bestellen/