Dilemma um KWG verstärkt sich wieder
Die kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Dippoldiswalde (KWG) hat 2013 mal so einfach über eine Million Verlust gemacht. Auch 2014 wird keine positive Jahresabrechnung erwartet. Dies stellte Stadtrat Henry Krenz bei der Sitzung im Februar fest. Er hatte sich Zeit genommen, den Beteiligungsbericht der Stadt Dipps trotz Zeitknappheit genauer durchzulesen.
Die Antwort laut Protokoll der Stadtratssitzung: „Es gibt keine Kontrolle über Unregelmäßigkeiten, Unterschlagungen, Korruption. Die Mehrzahl der Aufsichtsräte hat dem Jahresabschluss nicht zugestimmt und zudem die Geschäftsleitung nicht entlastet.“
Gemäß dem Sprichwort, dass man die Kuh nicht schlachten sollte solange man sie melken kann, verzichteten Banken und Gesellschafter in der Vergangenheit schon mehrfach auf einige Millionen Euro. Die Schulden der KWG dürften sich derzeit irgendwo zwischen 25 -30 Mio Euro bewegen.
Über die KWG berichtete die StattZeitung bereits sehr häufig, zum Beispiel „Quo vadis KWG?“ am 7. Juli 2014 oder in unserem Artikel: KWG ist „kurz vorm abnippeln“ (17.03.14).
April 2nd, 2015 at 08:46
Friede, Freude, Eierkuchen!
Diesen Eindruck erhält man, wenn man heute (2.April) den Artikel in der Sächsischen Zeitung über die KWG liest.
Wenn man, wie der Redakteur Franz Herz, lediglich nur die Verantwortlichen fragt, bekommt man natürlich solche Antworten wie: “Die KWG ist auf einem guten Weg …” oder, dass man positive Ergebnisse erwarte.
Fakt ist aber, dass leider keine Zahlen veröffentlicht werden, wie viele Millionen Euro die KWG an Schulden drücken. Hierfür wurden die Bürgermeister und Aufsichtsräte eigentlich gewählt, um die Interessen der Gläubiger zu vertreten. Und die Gläubiger sind alle Einwohner von Dipps, Altenberg und Glashütte, die schlimmstenfalls die Zeche bezahlen müssen.
Wenn, wie bei der KWG praktiziert, bis 2018 nur 8 Euro (pro Quadratmeter und Jahr) für die Werterhaltung in den Wohnungsbestand investiert werden, lebt man hier auch auf Kosten des Bestandes bzw. auf dem Rücken der Politiker nach der nächsten Wahl. Üblich sind allgemein 12 Euro (pro Quadreatmeter und Jahr) als Instandhaltungsrücklage anzusparen.