Und die Bärlauchschnittchen …
Es gibt sie doch, die Frauen und Männer in Dipps, die mutigen und tapferen Herzens genug waren, sich in die dunkle Welt der Berggeister zu begeben. Dazu hatten der „Förderverein hochmittel-alterlichen Bergbau“ und das städtische Museum in die auch schon mittelalterliche Pforte eingeladen.
Vortragende des Abends waren die altbergbausachkundige Gabriele Meisner, verbal unterstützt von der Sprachkünstlerin Jana Paula Herold, instrumental begleitet von dem wie immer ebenfalls mittelalterlich spielenden Musikus Piers Ford aus dem fernen Kanadien. Ganz frisch und lecker waren hingegen die Bärlauchschnittchen, die es am Eingang gab. Altisländische Verse eröffneten den Abend, und die uns spätestens seit der Erforschung der Steinlaus altbekannte Frau Meisner gab verblüffend neue Erkenntnisse aus der Dippser Unterwelt bekannt.
Aber zunächst sah man überirdische Lichterscheinungen über der Dippse Kirche, die immer großen Ereignissen voraus gingen. Ein solches Ereignis führte wohl auch zur Entdeckung der uralten Bergwerke in unserer Stadt. Und dort tummelten sich unbekannte Geisterchen, Kobolde und Zwerge, und auch in die Wände eingehauene uralte, wohl aus dem 11. Jahrhundert stammende Schriftzeichen waren zu sehen. Naja, denke ich so, bevor die Bärlauchbemmchen alt werden …
Und zu schöner alter Musik erläuterte Frau Herold was es mit den aus der, uns allen sicherlich bekannten, altindischen Sprache herkommenden Zwerge auf sich hatte. und wie der Urvater der Theorie des sächsischen und böhmischen Bergbaus, Georgius Agricola, die Berggeister sah, und auch, dass die im alten Island bereits bekannten Wesen auch Trullen oder Trullas genannt wurden.
(Draussen beginnt bereits Frau Trulla, aähh, Holle, uns mit neuem weißem Schnee zu überschütten). Schließlich werden auch die alten Schriftzeichen entschlüsselt und entdecken sich am 1. April …als Transparent zum alten 1. Mai. Und noch gibt es sie, die leckeren.. aber das sagte ich wohl schon. Mit Gesprächen, und erzählten Geschichten und mittelalterlicher Musik klang für die 25 gekommenden ein angenehmer 1. April aus. Ich bin schon neugierig, was uns im nächsten Jahr erwartet.