Dippser StattZeitung

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Artikel der Kategorie ‘Gewerbe’

Bewegung bei neuer Wirtschaftsstudie?

Februar 01, 2016 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Der Stadtrat (berichtet), Dippolds Info, Gewerbe Kommentare deaktiviert

Anfang Januar musste die StattZeitung berichten, dass es nicht viel Neues zu einer von Dippoldiswalde beauftragten Wirtschaftsstudie gäbe. Neben unserer Stadt hatten sich auch Höckendorf und Glashütte dazu entschieden, gemeinsam ein Konzept für die Zukunft erstellen zu lassen. Hierzu hatte man ein externes Unternehmen beauftragt.

Mitte Januar konnte Oberbürgermeister Jens Peter auf Nachfrage jedoch verkünden, dass ein entsprechendes Positionspapier am 21. Januar den beteiligten Kommunen vorgestellt werden sollte, was zwischenteitlich geschehen sein dürfte. Nun wird wohl der Dippser Stadtrat, sicherlich wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit, darüber beraten.

Und was ist Vectoring?

Januar 26, 2016 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Aus dem Rathaus, Gewerbe, Service 3 Kommentare →

Bei der letzten Stadtratssitzung am Mittwoch in der vergangenen Woche wollte ein Bürger (ich) gern wissen, wie der Breitbandausbau für ein besseres Internet in Dippoldiswalde vorankommt. Ich wohne in einem größeren Siedlungsgebiet mitten in der Kernstadt von Dippoldiswalde und nicht in einem Forsthaus irgendwo im Nirgendwo. Die Speed-Tests ergeben immer wieder Werte, die weit unter den veralteten 6 Mbit/s liegen. Ruckelnde Datenübertragungen sind Standard, Videokonferenzen oder andere moderne Telekommunikation ist kaum möglich.

Dem Oberbürgermeister Jens Peter sind die schwachen Kommunikationsstrukturen in Dippoldiswalde, die Ortschaften sind oftmals noch viel belämmerter versorgt, schon seit seiner Wahl bekannt und eigentlich war dies auch ein großes Thema in seinem Wahlkampf: „schnelles Internet auch für den ländlichen Raum“.

Nachdem sich Dipps im letzten Jahr mit einem eigenen Weg vergaloppiert hatte, war eine Nachfrage zu diesem Thema durchaus berechtigt. Die traurige Antwort:

Wir warten derzeit erst einmal ab.

Dipps und ein paar Nachbargemeinden hätten sich für das VECTORING entschieden, aber VECTORING wird zurzeit nicht durch Förderprogramme von Freistaat und Bund unterstützt. Aber vielleicht würde sich hier die Ansicht über VECTORING ja auch noch ändern – also warten wir.

Da ich mich nicht mit dem komplexen Thema beschäftigt habe, sondern einfach nur einen normalen Internetanschluss brauche, war die Frage berechtigt. Zudem hätte wahrscheinlich auch kaum ein Stadtrat die Antwort gewusst:

Was bitteschön ist VECTORING?

An dieser Stelle kam der Ex-Informatiklehrer der Mittelschule ins Schleudern. Jens Peter, der sich im Vorfeld mit diesen Themen hätte ja auseinander setzen müssen, konnte keine Antwort geben. Zu seiner Ehrenrettung: Er versprach die Beantwortung schriftlich und er hat auch sein Versprechen eingehalten.

Nur ganz kurz: Dass zukünftig jedes Haus mittels Glasfaserkabel an das Internet angeschlossen werden muss, stellt weltweit niemand mehr infrage. Internet über LTE (Mobilfunk) oder über dünne Kupferdrähte sind lediglich Zwischentechnologien.

VECTORING heißt, dass ein Glasfaserausbau bis in zentrale Hauptverteiler in den Wohn- oder Anschlussgebieten erfolgt. Von dort werden mittels spezieller Technologie die alten vorhandenen Kupferdrähte genutzt.
Vorteil 1 – Kosten: Da die Struktur der Erdkabel (letzte Meile) weiterhin genutzt werden kann, ist diese Aufrüstung des Netzes relativ günstig.
Vorteil 2 – Zeitschiene: Aus diesen Gründen sollte eine Umrüstung des Netzes recht kurzfristig möglich sein.

Nachteile: neben höheren Kosten und Zeitaufwand
* Da in den Bereichen, wo Vectoring eingesetzt werden soll, technisch keine alternativen Anbieter möglich sind, schafft man hier eine Monopolstellung (zumeist zugunsten der Deutschen Telekom).
* Realistische Bandbreiten, technisch wären mit Vectoring ca. 100MBit/s möglich, scheinen schon jetzt für die Zukunft nicht mehr ausreichend zu sein. Vereinzelt gibt es zwar Versuche, noch höhere Datenmengen mittels Kupferkabel zu übertragen, aber hier wird ein schnelles Signal immer wieder von der Länge des Kupferkabels beschränkt.

Wie weiter? Manche Landkreise haben bereits Verträge mit der Telekom abgeschlossen, um ihre Region mittels Vectoring vorerst zeitgemäß auszustatten. Gemäß dem Sprichwort: „Der Spatz in der Hand …“ freuen sich die Endkunden oftmals auch erst einmal über das schnellere Internet.

Andere Landkreise bzw. auch einzelne Kommunen investieren in ein eigenes Glasfasernetz und schaffen so tatsächlich zukunftsweisende Strukturen für ihre Region. Immer wieder hört man hier die Begründung „Daseinsfürsorge“.

Da Konkurrenten der Telekom über eine Verfassungsklage aufgrund der Monopolschaffung bei der letzten Meile nachdenken, scheint eine kurzfristige Zusage von Fördergeldern kaum wahrscheinlich.

Und in Dipps? Als „Daseinsfürsorge“ wird erst einmal in einen Polypark investiert. Das vom Oberbürgermeister verkündete „Warten“ und das Verlassen auf Andere führt Dippoldiswalde lediglich weiter in Richtung Abstellgleis.

Die beiden Informationen, die uns Oberbürgermeister Jens Peter zukommen ließ, finden Sie hier und hier (jeweils als *.pdf).

Dippser “Kompromisse”

Januar 22, 2016 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Aus dem Rathaus, Gewerbe, Kernstadt Dippoldiswalde Kommentare deaktiviert

Eigentlich wollte der Dippser Stadtrat bereits im Dezember 2015 über die Auslegung des Entwurfes für den Bebauungsplan Bereich „Hydraulik“ beraten und entscheiden.

Dabei kam heraus, dass nahezu alle bisherigen Diskussionen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden.

In diesem Zusammenhang fand am 10. März 2015 eine Absprache zwischen dem Investor, dem Bürgermeister und auch 2 ? Stadträten statt. Hier wurde vereinbart, dass ein größerer Markt für Lebensmittel ca. 1.800 qm sowie 4 weitere Fachmärkte mit ca. 800 qm auf dem Gebiet der alten Hydraulik realisiert werden können. Mit diesem Gesprächsergebnis war Investor Manfred Salzmann einverstanden. Er stimmte seinerseits der Verlängerung der Veränderungssperre um ein weiteres Jahr zu und setzte seine Klage um Zustimmung zur Baugenehmigung aus.

Ein Fehler, wie sich im Dezember herausstellte. Weder der Bürgermeister als auch die anwesender Stadträte hatten für die Gespräche im März eine Legitimation. Der Stadtrat beauftragte das Planungsbüro überraschend mit der Umplanung der vorliegenden Unterlagen. Die Handelsfläche sollte spürbar verkleinert werden.

Diese neue Planung wurde als Vorentwurf nun in dieser Woche im Stadtrat nochmals vorgestellt – vorab: Es erfolgte auch der Beschluss zur Veröffentlichung/ Auslegung dieses Konzeptes. Nun können Bürger und Institutionen Einsicht nehmen oder ggf. auch Einwände erheben.

Das Diktat der Stadt wurde als „guter Kompromiss“ (Günter Geißler) angesehen. Auch Oberbürgermeister Jens Peter war der Meinung, dass sich der Investor nun auf die Vorgaben der Stadt einzulassen habe; und er bezeichnete auch dies als Kompromiss! „Warum engagiert sich die Stadt nur für die Interessen eines Einzelnen?“ fragte Jens Mücklich und malte düstere Bilder vom Niedergang der Geschäfte in der Dippser Innenstadt. „Wir vertreten die Bürger und nicht den Investor“ ergänzte er – kompromissbereit. Micheal Triller bezeichnete Manfred Salzmann als Spekulanten „aus dem Westen!“, bei dem man sich nicht für die Änderung der Pläne entschuldigen bräuchte.

Bleiben die Mahner noch zu erwähnen: Henry Krenz kritisierte Dipps generell, weil es nur zanken und streiten würde, anstatt gemeinsam mit dem Investor nach möglichen Lösungen zu suchen. Ein dreiviertel Jahr wurde entsprechend der Absprachen vom März 2015 geplant, und 5 Tage vor Beschlussfassung im Stadtrat werden plötzlich Änderungen gewünscht. „Die Stadt diktiert! Das ist kein Kompromiss.“ Karelli Krischker fragte insbesondere die alten Dippser Stadträte, warum man kein städtisches Vorkaufsrecht in Anspruch genommen hätte, als die Hydraulikvor vielen Jahren verkauft wurde. Dass der Eigentümer eines Grundstückes damit Pläne verfolge, läge in der Natur der Sache und sei nicht verwerflich. Nach Ablauf der Veränderungssperre (Mai 2016) darf der Investor ohnehin frei agieren.

René Schlechter verlangte an diesem Punkt ein abruptes Ende der Diskussion und eine umgehende Beschlussfassung des Stadtrates. Da dies die Mehrheit im Stadtrat ebenfalls so wollte, erfolgte die Abstimmung mit dem oben bereits genannten Ergebnis.

An dieser Stelle bleibt nachzutragen, dass im Publikum die Frage laut diskutiert wurde, warum in den 90ern ein altes Toilettenhäuschen mitten auf einem öffentlichen Platz verkauft werden konnte, was später zu einem Grill umgebaut wurde. Damit wurde deutlich, dass der Stadtrat in der Vergangenheit nicht immer nur die Dippser Bürger, sondern sehr oft auch die Interessen der Mitglieder des Stadtrates im Auge hatte. Dieses Misstrauen scheint in der hiesigen Bevölkerung noch tief verankert zu sein.

Auf Nachfrage erfuhr die StattZeitung, dass Investor Manfred Salzmann seine Anwälte wieder beauftragt hat, die ausgesetzte Klage weiter zu bearbeiten. Diese wäre nun bereits bei Gericht eingereicht. Dass Dippoldiswalde hier unterliegt und möglicherweise sogar Schadenersatzansprüche zahlen muss, halten einige Stadträte schon jetzt für möglich. Denkbar wäre aber auch, dass diese Schadensersatzzahlungen von Oberbürgermeister Jens Peter sowie den Stadträten privat eingefordert werden können, die im März 2015 ohne Mandat Zusagen an den Investor gemacht hatten.

Insgesamt darf man sich aber als Bürger getrost für das Handeln von Oberbürgermeister und Stadtrat schämen. Die persönlichen Anfeindungen an den Investor, der mit privatem Einsatz für die Umnutzung bzw. den Abriss einer üblen Industriebrache im Stadtgebiet kämpft, sind peinlich. Peinlich aber auch die fehlenden Ordnungsrufe durch den Versammlungsleiter. Und warum weder der Oberbürgermeister als auch der Handels- und Gewerbeverein das Angebot von Manfred Salzmann für eine Konzeption der Belebung der Innenstadt angenommen haben, … Selbst viele Händler der der Innenstadt sind schon jetzt der Meinung, dass hier ein Niedergang der Handelstätigkeit zu beobachten ist, ohne dass die neuen Geschäfte an der Hydraulik auch nur einen Cent an Kaufkraft abgezogen haben.

Ein Interview mit Manfred Salzmann, was Anfang Januar bei FRM ausgestrahlt wurde, finden Sie hier:

Wo bleibt die beauftragte Wirtschaftsstudie?

Januar 15, 2016 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Gewerbe, Nebenan Kommentare deaktiviert

Vor einigen Monaten beauftragte der Dippser Stadtrat ein externes Unternehmen, damit eine gemeinsame Studie zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft mit Höckendorf und Glashütte erstellt wird. Eine 4-stellige Summe wurde aus dem Dippser Stadtsäckel dafür vorgesehen. Auf Nachfrage der SPD im Dippser Stadtrat konnte Oberbürgermeister Jens Peter allerdings nichts Neues verkünden. Die beteiligten Kommunen führen zur Zeit eigene Gespräche – antwortete er ausweichend.

Wirtschaftsförderung – oder blanker Irrsinn?

Dezember 17, 2015 Von: Dippoldine Kategorie: Gewerbe, Historisches, Kultur, Nebenan, Neues aus Dippoldseggersbach, Umwelt Kommentare deaktiviert

Wenn von “Etwas” zuviel da ist und der Absatz stockt, oder stocken, oder vielleicht nicht gesteigert werden könnte, oder der Zeitraum der geplanten Nutzung vorbei ist und das “Etwas” ist noch einwandfrei und könnte weiter genutzt werden – was ist denn da zu tun?

Zerstören, gnadenlos zerstören! Es kann ja nicht sein, dass das “Etwas” nach Ablauf der vereinbarten Nutzundsauer weiter genutzt werden und so unter Umständen den Absatz neuer Produkte behindern könnte.

Und verschenken geht auch nicht, denn die Beschenkten bräuchten dann ja die neueren Artikel nicht erwerben oder wenigstens andere Artikel die für den selben Zweck gedacht sind.

Es  bleibt nur eine einzige Lösung ZERKLOPPEN, ALLE ZERKLOPPEN – Material, Ernergie, Arbeitskraft sinnlos verschwenden um das Wachstum anzukurbeln, um das Wachstum weiter wachsen zu lassen:

Und da sollen die doch lieber statt aus dem “Etwas” weiter aus dem Blechnapf oder dem Plaste-Wegwerf-Becher trinken um das Wachstum nicht zu gefährden, um die Wirtschaft anzukurbeln, um Arbeitsplätze zu sichern, um Wettbewerbsfähig zu bleiben, um Wohlstand zu schaffen und die Landschaften erblühen zu lassen…

sinniert kopfschüttelnd Ihre Dippoldine

  • Ubrigens mit dem “Etwas” sind die Glühweintassen des Dresdner Striezelmarktes der vergangen Jahre gemeint, aber es könnten auch viele, viele andere Produkte gemeint sein (da war mal was mit Meißner Porzellan oder auch mit Lebensmitteln)…
  • Und noch etwas: Sie wollen doch sicher auch das es allen besser geht, das die Wirtschaft brummt, das Arbeitsplätze geschaffen werden können, das es mit den Unternehmen aufwärtz geht?
    Also nach Weihnachten nicht nur denTannenbaum entsorgen, nein das ganze ander Weihnachtszeugs auch, Lichterbögen, Lichterketten, Schwibbögen, Baumschmuck, Engel, Rächermännchen … und und und!”
    Braucht man es nicht übers Jahr aufzuheben sondern kann in der nächsten Vorweihnachtszeit (so etwa ab Ende August) neu kaufen und so den Handel und die Wirtschaft stärken…
Schwibbogen