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Artikel der Kategorie ‘Historisches’

Nu isser wech!

September 25, 2013 Von: Holger Becker Kategorie: Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Ortsteile, Tourismus, Umwelt 1 Kommentar →

Schornstein im Fall

Wenige Zuschauer verfolgten heute die Sprengung des Schornsteines der ehemaligen Polypack. Nachdem erst noch die Bimmelbahn vorbeifuhr, fiel mit einem verhaltenen Knall der 35 Meter hohe Ziegelbau in sich zusammen.

Die Trümmer

Die planmäßige Sprengung zerstörte, was vier Arbeiter an fünf Wochenenden vor vielen Jahren errichteten. Während der Sprengung gab es keine Zwischenfälle und die Esse fiel in die dafür vorgesehene Lücke.  Bis auf ein Nebengebäude, dass weiter genutzt wird, schafft der Bagger nun bis Ende Oktober Baufreiheit auf dem Gelände des ehemaligen VEB. Neues wird entstehen – über das im November im Technischen Ausschuß beraten und entschieden werden soll.

Der Rest

Im Gespräch ist ein Mehrgenerationenpark. Auch ein Radweg, entlang der Bahnstrecke, steht auf der Wunschliste der Stadtväter. Konkretes ist aber noch nicht bekannt und wird vor allem auch von der derzeitigen Finanzlage diktiert.

Text und Fotos: Holger Becker

Also, Finanzwetten in Dipps

September 25, 2013 Von: Dippoldine Kategorie: Dippolds Info, Historisches, Neues aus Dippoldseggersbach, Sonstiges Kommentare deaktiviert

Naja, man soll ja immer mal positiv denken, dass da ja jemand etwas Gutes für die Stadt wollte.

Schließlich sollten wir bei allem nicht vergessen, um welche Zeit diese Dinge abgeschlossen wurden. Uns unbetuchten Ossi’s sind ja seit der Wende viele neue Sachen untergekommen, die es früher nicht gab und für die keine Erfahrungswerte bei unseren Menschen vorhanden waren.

Vertrauen in das gesprochene Wort waren seit Urzeiten eine Grundlage für geschäftliche Tätigkeit. Und das sollte eigentlich heute auch noch so sein. Doch es wird noch vielleicht 20 Jahre dauern, bis der letzte von uns verstanden hat, dass in der neuen deutschen Gesellschaft nur der gewinnt, der am besten betrügt. Also in diesem Falle die Berater der Banken, die Ihre Finanzprodukte um jeden Preis an die Leute bringen wollen und wie man sieht, auch bringen.

Aber in Dipps sollte man das wissen. Denn schließlich haben schon vor etwa 100 Jahren unser Vorfahren dieses vorhergesehen. Bei einem Spaziergang durch unsere Stadt fand ich eine Hausinschrift, die da lautet :

„Mich schütze der Herrgott vor Wetter Schaden, Dich aber vor Leuten, die schlecht Dich beraten“.

„Mich schütze der Herrgott vor Wetter Schaden, Dich aber vor Leuten, die schlecht Dich beraten“

Leider habe ich vergessen, wo diese Inschrift geschrieben war. Können Sie vielleicht weiterhelfen?

Sachdienliche Hinweise erbittet Ihre Dippoldine

Großbrand in Berreuth

September 24, 2013 Von: Harald Weber Kategorie: Berreuth, Historisches, Ortsteile, Rettungsdienste Kommentare deaktiviert

von Jakob Baumung

In Berreuth, einem heutigen Ortsteil von Dippoldiswalde, stand bis 1947 das Schloß. welches dem Freiherr Moritz Pergler von Perglas gehörte.

Schloss Berreuth um 1900

Hochverschultet mußte der Freiherr den Besitz dem Bankhaus Arnold in Dresden überlassen, welcher vor dem zweiten Weltkrieg dem Stiefsohn der Familie Arnold, Herrn Lindenhayn, übergeben wurde.

Frau Lindenhayn verließ kurz nach der Demokratischen Bodenreform Berreuth und ihr Besitz gehörte jetzt dem Volk. Flüchtlingsfamilien zogen in das Schloß ein sowie kostbare Möbel erhielten Umsiedler, die als Neubauern mit ihren Familien wieder säßhaft werden konnten. (weiterlesen…)

Sprengung wird vorbereitet

September 20, 2013 Von: Heiko Frey Kategorie: Aus dem Rathaus, Der Stadtrat (berichtet), Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, StattVerwaltung/ StattRat 1 Kommentar →

Dieses Foto – die alte Polypack im Winter – wird es nicht mehr geben. Wie Oberbürgermeister Ralf Kerndt mitteilte, soll die Sprengung des Schornsteins noch im September (2013) erfolgen. Der Abriss des eigentlichen Gebäudes soll danach durchgeführt werden.

Seitens der Stadtverwaltung gibt es bereits Pläne, was später mit dem Grundstück passieren soll. Leider wird hier wieder gemauschelt – eine Nachfrage der StattZeitung von Mitte März blieb bisher unbeantwortet. Auch eine weitere Frage von Anfang April wurde bis jetzt erfolgreich ignoriert.

Aus diesem Grund versuchen wir es hier noch einmal öffentlich, Informationen für die Leser der StattZeitung zu erhalten (Auszug aus der Anfrage vom März):

Sehr geehrter Herr Kerndt,
Sehr geehrte Damen und Herren,

leider ist manche Vorlage zu den Stadtratssitzungen bzw. manche Diskussion für einen Außenstehenden/ Bürger bzw. auch für uns als StattZeitung nicht immer nachvollziehbar. Aus diesem Grund haben wir folgende Fragen, um deren Beantwortung wir möglichst kurzfristig bitten:
[...]
Technischer Ausschuss am 20.März, “Nutzung von Flächen mit Entwicklungsbedarf im Stadtgebiet von Dippoldiswalde
Bitte senden Sie mir die Anlagen zu dieser Vorlage, damit wir a) der Diskussion folgen können und b) unsere Leser korrekt informieren können:
“Aus diesem Anlass hat die Verwaltung diese Flächen unter Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte erfasst und in Anlage zu dieser Vorlage in einer Übersicht zusammengestellt. Dabei wurde neben der Frage, ob sich diese Flächen im Eigentum der Stadt Dippoldiswalde
oder in Fremdeigentum befinden (Block 1 oder Block 2), eine inhaltliche Gruppierung zwischen
– Ruinen
– nicht bebaubaren Freiflächen
– bebaubaren Freiflächen und
– nachnutzbarer Bausubstanz
vorgenommen.
Verfügbare Angaben, wie Größe, ehemalige Nutzung, gegenwärtiger Zustand der Fläche, planerische Ausweisung gemäß FNP oder B-Plan wurden zusammengetragen und in der Tabelle erfasst.
Für die einzelnen Flächen gibt es Nutzungsvorschläge der Verwaltung, die ebenfalls der Tabelle zu entnehmen sind.”

Wir gehen davon aus, dass dieses Thema insbesondere die Bürger von Dippoldiswalde interessiert und diese daher unbedingt von Anfang an in die Diskussion einbezogen werden sollten.

Mit freundlichen Grüßen
Heiko Frey

Direkt zum Objekt Polypack gab es ebenfalls im Technischen Ausschuss im März eine Beschlussfassung. Da jedoch die verschiedenen Erläuterungen zu diesem Tagesordnungspunkt nicht nachvollziehbar waren, konnte die StattZeitung auch nicht berichten.

Dipps schleift Denkmale

September 17, 2013 Von: Heiko Frey Kategorie: Allgemein, Aus dem Rathaus, Historisches, Kernstadt Dippoldiswalde, Kunst/Kultur 4 Kommentare →

Nun soll auch die alte Brauerei abgerissen werden
Irgendwie ist es paradox. Während Bürger und Stadtverwaltung sich langsam näher kommen um die bevorstehende 800-Jahrfeier im Jahr 2018 vorzubereiten, wird gerade die Historie in Dippoldiswalde unwiederbringlich zerstört.
Neuestes Kapitel in diesem Trauerspiel: In der kommenden Sitzung des Haupt- und Verwaltungsausschusses soll der Abriss der alten Brauerei besiegelt werden. Die Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde hat Interesse am Grundstück. Zuvor sollen die Reste der ursprünglichen Gebäude beräumt werden, was ca. 235 T€ kosten soll. Über Fördermittel kann die Stadt diese Kosten übernehmen, muss jedoch einen Eigenanteil in Höhe von knapp 60 T€ beisteuern. Und über diesen Eigenanteil diskutiert der Ausschuss des Stadtrates am kommenden Mittwoch.

Dass die alte Brauerei stadtgeschichtlich bedeutend war, zeigen nicht nur Dippser Straßennamen, z.B. Brauhofstraße. Der "Bierkrieg" mit Freiberg war hingegen schon bedeutsamer. Architektonisch wäre der Gebäudekomplex insgesamt für Dipps wichtig. Aber auch die alten Tonnengewölbe unter dem ehemaligen Sporthaus sowie das Kreuzgewölbe unter dem Hauptgebäude der Brauerei sollten eigentlich schützenswert sein.

Lohmühle, Jahnturnhalle, Windischhaus, Schützenhaus, altes Volksgut, Hydraulik, Behälterbau, Hafermühle, Ratsmühle, „Roter Hirsch“, Müllerschule – die Liste städtebaulicher oder historisch bedeutsamer Gebäude, die bereits „verloren“ wurden, kann bestimmt noch ergänzt werden. Solange sich im Rathaus niemand langfristig Gedanken um die Entwicklung dieser Grundstücke macht, bleibt letztendlich nur der Abriss.

Eine Nachfrage der StattZeitung, was Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde mit dem Objekt plant, blieb leider unbeantwortet. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass hier seniorengerechte Wohnungen entstehen sollen. Den Plan, stadtnah barrierefreie Wohnungen zu errichten, verfolgt die Genossenschaft schon seit mehreren Jahren.