Dippser StattZeitung

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Einsatz für die Region (Frage 3)

Bundestagswahl am 22. September 2013

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Frage 3:
Nun etwas Lokales: Aus touristischer Sicht befindet sich Dippoldiswalde derzeit zwischen Baum und Borke. Zur Sächsischen Schweiz gehören wir aus geologischen Gründen nicht dazu. Auf der anderen Seite befindet sich der Sitz des Tourismusverbandes Erzgebirge in Annaberg-Buchholz mindestens anderthalb Autostunden entfernt, was allein über diese Anbindung Aussage genug ist. Die Zusammenarbeit mit Tschechien wird nahezu sträflich vernachlässigt.

Wie wollen Sie sich Kraft Ihres Amtes in der Region einbringen, dass speziell der Altkreis Dippoldiswalde hier wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren könnte?

Antwort von Birgitta Gründler (BüSo)

Die touristische Sicht auf Dippoldiswalde ist nicht das Wesentliche.
Wie der produktive Teil der Wirtschaft im Altkreis Dippoldiswalde wieder einen Aufschwung erfahren kann ist allerdings wesentlich.

Im Rahmen des Trennbankensystems, der Kreditschöpfung und des Investitionsprogramms wird es einen Aufschwung geben. Für Sachsen habe ich die Vision, eine im Herzen Eurasiens gelegene Region wieder aufzubauen.
Jeder mittelständige Betrieb unserer Gegend hat Ideen, welche Investitionen notwendigerweise getätigt werden müssen, welche wirtschaftliche Verbindungen zu Tschechien gehalten und aufgebaut werden muß. Da gibt´s ja genug historische Anknüpfungspunkte.

Ich persönlich brauche da Nachhilfeunterricht, aber im Prinzip ist doch klar, was ich meine. Ich wäre dankbar, wenn sich ein Bürger in Dippoldiswalde berufen fühlte in dieser Hinsicht etwas auszuarbeiten. Ach, ich bin mir sicher, da gibt es schon Material um diese Idee zu konkretisieren, nur ich weiß davon noch nichts, also her damit…, danke an alle geschichtsbewußten Bürger in Dipps, an dieser Stelle.
Die Touristische Komponente ist dann der gesund Nebeneffekt, kann und darf aber nicht der Schwerpunkt einer Wirtschaft sein.

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Antwort von Thomas Richter (FDP)

Die touristische und wirtschaftliche Situation des Altkreises Dippoldiswalde ist aus vielen (von Ihnen auch bezeichneten) Gründen diffizil. Der Altkreis hat sich aber nicht zu verstecken. Beispielhaft verfügt die Region über bekannte Zentren des Wintersports und weitere touristische Attraktionen. Die Bobbahn in Altenberg ist einzigartig in ganz Ostdeutschland. Ähnliches gilt für die Schmalspurbahn Kipsdorf- DW- Freital, deren Wideraufbau und Nutzung wichtig ist. Die Region sollte an diesen Besonderheiten hervorgehoben werden. Der Sport, die regionalen Attraktionen, die Winterzeit und das Gebirge sind ein idealer Anziehungspunkt für Touristen, wofür es auch zu werben gilt. Für den Erhalt, die Erneuerung und Erweiterung der jeweiligen Projekte und der Infrastruktur sind ferner gezielt die Fördermittel des Bundes zu beanspruchen und zukünftig zu sichern.

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Antwort von Heidi Meißner (GRÜNE)

Zunächst möchte ich zum Thema Tourismus sagen, dass dieser Wirtschaftszweig einer der sensibelsten im Bezug auf gesamtwirtschaftliche Entwicklungen ist. In wirtschaftlich schlechten Zeiten werden die Menschen immer zuerst an Ausgaben für Reisen und Freizeitaktivitäten sparen. Deshalb ist keine Region gut beraten, in der Hauptsache auf Tourismus als wirtschaftliches Standbein zu setzen, es sei denn man gehört zu einer der wenigen touristischen Leuchttürme, was für die Region Dipps sicherlich nicht zutrifft. Auch gerade die Nähe zu Dresden und der Sächsischen Schweiz macht die Entwicklung zugkräftiger touristischer Konzept nicht einfacher.
Deshalb finde ich es außerordentlich schwierig, adhoc punktgenaue Maßnahmen zur touristischen Entwicklung in und um Dippoldiswalde zu benennen. Ich finde, man sollte bestehende Anziehungspunkte wie die Wintersportanlagen in Altenberg oder die historischen Eisenbahnen weiter unterstützen und davon ausgehend behutsam einen ökologisch vernünftigen und ökonomisch sinnvollen Tourismus auf- und ausbauen.

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Antwort von Tilo Schneider (PIRATEN)

Es ist sehr kläglich , dass Dippoldiswalde in der touristischen
Förderungen in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt worden ist.

Dieses Problem besteht im Übrigen auch in weiteren Städten und Regionen des Landkreises. Besonders heikel finde ich dies, da Herr Brähmig, als direkt gewählter Abgeordneter des Landkreises und Chef des Tourismusverbandes, seine Interessen zu stark auf einzelne Regionen konzentriert und dabei viele Chancen des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ungenutzt lässt.

Wie eine konkrete Förderung des Altkreises Dippoldiswalde aussehen kann, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Allerdings bedarf es allgemein eines stärkeren Engagements des Tourismusverbandes im gesamten Landkreis. Eine Verbesserung der Kooperation mit der tschechischen Republik ist mir eine Herzensangelegenheit. Dass diese sträflich vernachlässigt wird, stört mich persönlich ganz besonders. Ich bin der Meinung, dass eine stärkere Kooperation mit unseren Nachbarn nicht nur im Tourismusbereich entscheidende Vorteile bringen wird. Hier werde ich als gewählter Mandatsträger meinen Einfluss definitiv geltend machen, um die Situation zu verbessern.

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Antwort von Diana Sartor (Freie Wähler)

Zum einen muss der Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen bei 7% gehalten und im Gastronomiebereich angeglichen werden. Für den Tourismus sind Hotels, Pensionen und Gastronomie unersetzlich. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hart es ist, solch ein Gewerbe gewinnbringend zu betreiben. Auch die Verantwortung ist groß. Nicht nur die eigene Existenz ist mit dem Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens verbunden, sondern auch die Existenz der Angestellten und deren Familien, die sich auf das geregelte Einkommen verlassen müssen. Hinzu kommt, dass an diesem Gewerbe auch die touristischen Ziele sowie die kleinen bis mittelständischen Unternehmen hängen. Somit ist dieses Gewerbe der größte Arbeitgeber der Region. Daher muss der Staat dieses Gewerbe auch weiterhin durch die geringe Abgabe von 7% entlasten. Des Weiteren muss Dippoldiswalde und der gesamten Region zu einem besseren Image verholfen werden. Für touristische Gebiete ist es wichtig, dass die Urlauber ein zentrales Element mit diesem Urlaubsgebiet verbinden (z.B. Dresden = Frauenkirche). Es muss also für Dippoldiswalde ein spezifisches Leitbild ausgearbeitet werden, wobei die gesamte Stadt dieses verkörpert. Wichtig ist ebenso ein übersichtlicher, ansprechender und leicht verständlicher Internetauftritt der Region in Zusammenarbeit mit den touristischen Zielen sowie den Übernachtungsmöglichkeiten. Eine gute Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Nachbarn ist dringend nötig. In meinen Augen liegt dort ein riesiges ungenutztes Potenzial. Werbung im ausländischen Umland ist dabei unumgänglich.

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Antwort von Dr. André Hahn (DIE LINKE)

Ich teile die von Ihnen getroffene Einschätzung zur touristischen Stellung Dippoldiswaldes zwischen „Baum und Borke“. Schon vor fünf Jahren habe ich im Kreistag die Bildung eines einheitlichen Tourismusverbandes für den gesamten Landkreis thematisiert, wenn es denn eine Kreisfusion gegen sollte. Dies ist bislang vor allem an der CDU gescheitert, wohl auch, weil Herr Brähmig gern seinen Präsidenten-Posten behalten möchte.

Wenn es um den von Ihnen angesprochenen wirtschaftlichen Aufschwung Dippoldiswaldes geht so darf man keine falschen Versprechungen machen, aber natürlich wird der Tourismus weiter eine wichtige Rolle spielen. Die politischen Rahmenbedingungen dafür werden jedoch vor allen durch die Landesregierung und eben nicht durch den Bundestag gesetzt.

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Antwort von Klaus Brähmig MdB (CDU)

Als Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz und Tourismusausschussvorsitzender des Deutschen Bundestages stand ich in der Vergangenheit und stehe ich in der Zukunft mit meinem Know-how aus politischer Theorie und betriebswirtschaftlicher Praxis jederzeit gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Bisher scheint der von Ihnen unterstellte „Leidensdruck“ der Tourismusbranche und der Ruf nach Veränderung aber nicht stark genug zu sein. Mein Vorschlag für eine Neustrukturierung wurde vor einigen Jahren abgelehnt. Sicherlich ist ihnen der Begriff der Subsidiarität geläufig. Danach sollen beispielsweise Maßnahmen, die eine Gemeinde betreffen und von ihr eigenständig bewältigt werden können, in der Gemeinde beschlossen werden. Gleiches gilt auf Landesebene. Insofern werde ich als Bundestagsabgeordneter einen Teufel tun und den Leuten vorschreiben, was sie zu tun haben. Gerne stehe ich beratend zur Verfügung, wenn eine entsprechende Initiative von den Städten, Gemeinden und Bürgern vor Ort ergriffen wird.

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Antwort von Klaus Wolframm (SPD)

Tourismus ist für den ganzen Landkreis ein zentrales Thema. Damit aber möglichst viele Regionen unseres Landkreises vom Tourismus partizipieren, muss es gelingen, die Angebote unseres Landkreises und darüber hinaus, gezielt zu vermarkten. So müssen die touristischen Leuchttürme, wie die Nähe zu Dresden, die Möglichkeiten der Wanderregion Sächsische Schweiz, die (Winter)-Sportregion um Altenberg, die historischen Eisenbahnen, … besser in ein Gesamtkonzept integriert werden.

Deshalb wünsche ich mir einen starken und gut vernetzten Tourismusverein, der sich in unserem Landkreis und für unseren Landkreis engagiert. Und warum soll der nicht ein Büro in Dippoldiswalde haben?

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